Der Landseer stammt aus Neufundland. Neufundland war die erste und somit älteste Kolonie Englands. Die Engländer waren allerdings nicht die ersten Siedler dort. Vor ihnen hatten schon Spanier, Portugiesen und Basken die reichen Fischgründe vor Neufundland besucht. Es ist anzunehmen, dass der Ursprung dieser Hunde in Europa lag, denn baskische Walfänger überwinterten lange vor den Briten im nördlichen Teil Neufundlands. Da es üblich war auf Schiffen Hunde mit zu führen, ist es wahrscheinlich, dass die Basken von großen nordspanischen Hunden begleitet wurden, die im Frühjar häufig zurückgelassen wurden. So sind die optischen Gemeinsamkeiten mit dem großen spanischen Pyrenäenhund Matin del Pirineo teilweise augenfällig. Möglicherweise haben der Neufundländer, der heutige Landseer und Pyrenäenberghund Chien de Montagene des Pyrénées gemeinsame Vorfahren.
Die Engländer brachten diese Hunde, die sie „Newfoundland dog“ nannten, mit nach Hause.
Die Geschichte des Landseer´s ist die Geschichte des Hundes aus Neufundland, der in England heimisch wurde, sich züchterisch zu einer Rasse formte und sich großer Beliebtheit erfreute. Man kann es auf zahlreichen Bildern des Malers Sir Edwin Landseer (1802 – 1873) sehen.
Schließlich gab Dr. Gordon Stables, einer der bedeutendsten Kynologen der Zeit dem großen weiß-schwarzen Hund aus Neufundland um 1880 den Namen des Malers der diese Hunde so sehr geliebt und so oft dargestellt hatte. Zweck dieser Umbenennung von ‚Newfoundland dog‘ zu ‚Landseer‘ war die klare Unterscheidung der beiden aus Neufundland stammenden Rassen.
Obwohl Sir Erwin Landseer durch die Gemälde berühmt geworden war, wurde der Landseer durch den schwarzen Neufundländer verdrängt und Anfang des 19. Jahrhunderts drohte ihm fast die Aussterbung.
Schweizerische, holländische und deutsche Kynologen und Züchter führten die Wende herbei. Sie holten die letzten guten Tiere aus England und bauten damit um 1900 die kontinentaleuropäische Reinzucht der Landseer auf.
Dieser Pionierarbeit verdanken wir den Fortbestand des Landseer´s als eigenständige Rasse, – seit 1960 unter FCI-Rassestandard Nr. 226.